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Fachbereich Orale Chirurgie

Wenn man mit konservativen zahnmedizinischen Methoden nicht mehr weiterkommt, steht das hochspezialisierte Team der Oralen Chirurgie selbst für komplexe, chirurgische Eingriffe auf wissenschaftlich höchstem Niveau zur Verfügung.

Ao.Univ. Prof. DDr. Christian Ulm, Leiter des Fachbereichs Orale Chirurgie
Ao.Univ. Prof. DDr. Christian Ulm Leiter des Fachbereichs Orale Chirurgie

Im klinischen Bereich für Orale Chirurgie führen wir in fünf modern eingerichteten Eingriffsräumen sowie an sechs zahnärztlichen Behandlungsstühlen mehr als 4.000 oralchirurgische Eingriffe pro Jahr in Lokalanästhesie oder Vollnarkose durch. In der Tagesklinik ist selbst nach aufwändigen Eingriffen die fachgerechte postoperative Nachsorge durch ein speziell ausgebildetes Anästhesieteam und modernste Ausstattung gewährleistet. Gerade in einem großen chirurgischen Routinebetrieb wie dem Fachbereich für Orale Chirurgie ist ein kompetentes und langjährig geschultes diplomiertes OP-Personal bei chirurgischen Eingriffen von großer Bedeutung. Selbst komplexe Arbeitsabläufe können so zeitsparend und effektiv für die Patient:innen vorbereitet und umgesetzt werden. Das „OP-Lager“ der oralen Chirurgie wird täglich aufgefüllt. Dadurch ist stets eine optimierte Verfügbarkeit der benötigten und zum Teil sehr speziellen OP-Materialien sichergestellt. Zusätzlich steht eine große Anzahl an Implantaten in unterschiedlichem Design und Größe zur Verfügung, um eine jeweils optimale Versorgung zu ermöglichen.

Ao.Univ. Prof. DDr. Christian Ulm

Ao.Univ. Prof. DDr. Christian Ulm

Leiter des Fachbereichs Orale Chirurgie

Univ. Prof. DDr. Werner Zechner

Univ. Prof. DDr. Werner Zechner

Stv. Leiter des Fachbereichs Orale Chirurgie


Leistungsspektrum

Im Fachbereich Orale Chirurgie decken wir ein breites Spektrum oralchirurgischer Behandlungen ab. Durch die Forschungstätigkeit unserer Zahnärzt:innen arbeiten wir immer auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.

Implantatgetragene Versorgungen stellen den besten Ersatz fehlender Zähne dar. Implantate werden im Kieferknochen eingesetzt ermöglichen eine feste Verankerung für die Versorgung (Krone, Brücke oder Prothese). Zudem müssen Nachbarzähne bei Implantatversorgungen nicht einbezogen werden und können damit substanzschonend erhalten werden.

Selbst bei schon fortgeschrittenem Knochenabbau können wir Ihnen in den meisten Fällen eine implantatgetragene Versorgung anbieten (Stichwort: „Kurze Implantate“, „Shorty“). Für den Aufbau von Knochensubstanz setzen wir je nach Ausgangssituation verschiedene Methoden ein. 

In kritischen, prothetisch anspruchsvollen Fällen, in denen das Knochenangebot im Kiefer besonders gering ist oder bei denen anatomische Besonderheiten einkalkuliert werden müssen, setzen wir das Implantat „navigiert“, das bedeutet geführt durch eine 3D-geplante Schablone.

Dazu wird Ihr Fall unter Einsatz digitaler Methoden genau geplant: Computertomographische Bilder zeigen, wo das Knochenangebot besonders günstig ist und wo anatomisch relevante Strukturen wie Nerven, Gefäße oder Nasennebenhöhlen verlaufen. Nach einer 3D-Planung am Computer können wir so die idealen Implantatpositionen mit Hilfe einer Schablone in Ihren Mund übertragen, und die Implantate präzise und minimal-invasiv setzen.

Um ein Implantat einsetzen zu können, muss der Knochen nicht nur gewissen „Qualitätskriterien“ entsprechen sondern auch in ausreichender Menge vorhanden sein. Ist das Knochenangebot zu gering, stehen uns für den Aufbau des Kieferknochens (Augmentation) eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung. Welche am besten geeignet ist, hängt unter anderem davon ab, wie viel (Rest-)Knochenangebot vorhanden ist.

Muss nur wenig Knochen aufgebaut werden, verwenden wir Knochenersatzmaterialien (mit und ohne Eigenknochen), die an der entsprechenden Stelle eingesetzt werden. Diese Knochenersatzmaterialien stellen ein Gerüst für den umliegenden Knochen dar in das dieser einwachsen kann. Damit lassen sich kleine Knochendefekte ergänzen. Wenn mehr Knochensubstanz aufgebaut werden muss, kann man mit mehr Eigenknochen arbeiten, der an anderer Stelle entnommen wird.

Nach einer Wurzelkanalbehandlungen kann es zu einem erstmaligen oder neuerlichen Auftreten einer Entzündung an der Wurzelspitze („Beherdung“) kommen. Die moderne Endodontie (Fachbereich der Zahnheilkunde, der sich auf Wurzelkanalbehandlungen spezialisiert) zeigt heute hohe Erfolgsraten bei einer neuerlichen Wurzelbehandlung (Revision). Alternativ dazu bzw. in Fällen, in denen der Zahn (erst vor kurzem) mit einer neuen Krone/Brücke versorgt wurde oder in Verbindung mit einer Zyste steht, ist die Wurzelspitzenresektion eine Möglichkeit, den Zahn zu erhalten.

Selbst mit den neuesten und innovativsten Methoden der Zahnerhaltung kann man manchmal einen Zahn nicht retten. Wenn der Zahn zum Beispiel von tiefer Wurzelkaries befallen ist, parodontal sehr geschwächt oder längs gebrochen ist, muss man ihn entfernen.

In vielen Fällen ist es auch nötig, den Weisheitszahn zu entfernen, wenn er beispielsweise keinen Platz hat, um durchzubrechen oder den Nachbarzahn gefährdet, oder wenn sich eine Zyste gebildet hat.

Bestimmte Zähne Heranwachsender, bei denen das Wurzelwachstum noch nicht vollständig abgeschlossen ist, können schonend entfernt und in eine Lücke versetzt (= transplantiert) werden. Der transplantierte Zahn wird dort wieder zu einem vollwertigen Zahn. Der Vorteil liegt auf der Hand: Man kann damit nicht nur eine Lücke schließen, sondern auch den Knochen im Rahmen des natürlichen Wachstums mitnehmen. Besonders geeignet sind dafür Weisheitszähne und die 2. Prämolaren.

Bei manchen Menschen brechen die Zähne nicht im richtigen Alter durch. Wenn Zähne im Knochen bleiben, spricht man von impaktierten Zähnen bzw. wenn sie nicht vollständig durchbrechen, von retinierten Zähnen. Besonders häufig sind Eckzähne betroffen. Diesfalls wird der impaktierte/retinierte Zahn chirurgisch freigelegt und eine kleine Kette angeklebt, die an eine Zahnspange gehängt wird. Damit kann der Zahn später kieferorthopädisch eingereiht werden.

In komplexen kieferorthopädischen Fällen, in denen man einen Zahn in eine Richtung bewegen, den anderen Zahn jedoch an seinem Platz belassen will, setzt man dazu Verankerungsplatten und –schrauben ein. Damit können die Zähne, die bereits richtig stehen, an ihrem Platz gehalten werden.

Im Mund können sich Schleimhautgeschwulste bilden. Das können gutartige Geschwulste zum Beispiel im Rahmen einer Prothesendruckstelle sein. Manchmal können persistierende Mundschleimhautveränderungen aber auch eine bösartige Erkankung darstellen.

In den Speicheldrüsen im Mund können sich Steine bilden, die den Speichelausführungsgang verstopfen. Das kann zu einer unangenehmen Schwellung führen. Speichelsteine können – abhängig von der Lage -  ambulant unter Lokalanästhesie entfernt werden.

Dringen bei einer implantatgetragenen Versorgung Keime ein, so können sich Zahnfleischtaschen und Entzündungen bilden. Wenn sich diese Zahnfleischentzündungen bis zum Implantat ausweiten und auch den Knochen um das Implantat befallen, spricht man von einer Peri-Implantitis. Wir bieten eine Sprechstunde zur Beratung bei Peri-Implantitis an.

Eine Zyste ist ein im Knochen gebildeter Hohlraum, der von einem Zystenbalg ausgekleidet und mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Meist entstehen Zysten auf Grund einer Entzündung oder eines Reizes. 

Zysten sind jedoch fast immer gutartig, semimaligne Zysten sind sehr selten.


So kommen Sie zu uns

Um Patient:in im Fachbereich Orale Chirurgie an der Universitätszahnklinik Wien zu werden, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Nach einer Erstuntersuchung in der Allgemeinen Ambulanz der Universitätszahnklinik Wien werden Sie an den Fachbereich verwiesen.
  2. Ihre Zahnärztin / Ihr Zahnarzt gibt Ihnen eine schriftliche Zuweisung, und Sie vereinbaren einen Termin bei unserer Leitstelle. 

Für Kolleginnen und Kollegen

Möchten Sie mit uns Kontakt aufnehmen oder uns eine Patientin / einen Patienten aus Ihrer Ordination überweisen, dann haben wir hierfür ein Formular für Sie vorbereitet. Oral-chirurgische Eingriffsschwerpunkte auf dem Formular sollen dabei helfen, den Austausch behandlungsbezogener Informationen zu erleichtern.


Hintergrundinformation

Für das breite Spektrum an Leistungen verfolgt der Fachbereich Orale Chirurgie mehrere Strategien: Neben der Zusammenarbeit mit anderen zahnmedizinischen Fachbereichen spezialisieren sich Ärzt:innen in fachbereichseigenen Ambulanzen auf besondere Fachgebiete.

Schwerpunkte des Operationskalenders sind Implantationen, Zahntransplantationen, Knochenaufbau und -transplantationen, präprothetisch-chirurgische Eingriffe, operative Zahnentfernungen, Weisheitszahnentfernungen, zahnerhaltende Operationen wie beispielsweise Wurzelspitzenresektionen, Benignom-Operationen sowie Osteotomien und Korrekturoperationen bei Missbildungen.

Für die bestmögliche Versorgung der Patient:innen unterhält der Fachbereich orale Chirurgie mehrere Ambulanzen mit unterschiedlichen Spezialgebieten. Die spezialisierten Ambulanzen für chirurgische Zahnerhaltung, Traumatologie und Fehlbildungen gewährleisten seit Jahren eine optimale Betreuung der zugewiesenen PatientInnen.

Mit folgenden spezialisierten Ambulanzen stehen wir Ihnen zur Verfügung:

  • Implantologie (inkl. schablonengeführter Implantation)
  • Knochenaufbau und Sinuslift
  • Peri-Implantitis-Therapie
  • Chirurgische Zahnerhaltung
  • Präprothetische Chirurgie
  • Mukogingival- und Parodontalchirurgie
  • Mundschleimhauterkrankungen
  • Traumatologie
  • Zahnaplasien (Nichtanlagen) und Fehlbildungen
  • Zahntransplantationen

In der Ambulanz für Implantologie und präprothetische Chirurgie werden zusätzlich zu den aktuellen Implantationskonzepten chirurgisch interessierte Zahnärzte in Ausbildung auf diesem Gebiet ausgebildet.

Spezialist:innen aus den Fachbereichen Prothetik, Kieferorthopädie und oraler Chirurgie erarbeiten bei komplexen Situationen gemeinsame Therapiekonzepte. Durch den Einsatz modernster diagnostischer Verfahren wie Dental-CTs (Computertomographien) und anderer High-tech-Geräte, können präzise und zielgerichtete Therapiepläne erstellt und umgesetzt werden. Vielfach planen wir Operationen zunächst virtuell am Computer.

Einen besonderen Schwerpunkt stellt hier die „geführte“ oder „navigierte“ Implantologie (mit Schablone) dar. Auch die Betreuung von Patient:innen mit Missbildungen, Zahnaplasien (fehlenden Zähnen) oder Verletzungen nach Traumata erfolgt in Kooperation mit anderen Fachabteilungen.

Die röntgenologische Diagnostik erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Radiodiagnostik der Medizinischen Universität Wien. Die Universitätszahnklinik Wien verfügt über einen Computertomographen (Dental-CT) sowie einen digitalen Volumentomographen (DVT, engl.: CBCT). In den letzten Jahren wurden besonders in der dentalen Computertomographie große Fortschritte gemacht.

Mit dem Einsatz dieser hochmodernen, röntgentechnischen Geräte ist es möglich, eine genaue Diagnostik (für Weisheitszähe) sowie Planung für implantologische Eingriffe durchzuführen. Damit können vitale und anatomische Strukturen präoperativ dargestellt und berücksichtigt werden. 


Forschungsschwerpunkte

In klinischen Studien werden im klinischen Bereich für Orale Chirurgie vornehmlich neue Therapiekonzepte zum Knochenaufbau sowie verbesserte Implantatsysteme unter kontrollierten Bedingungen überprüft. Neue und verbesserte Behandlungs- und Diagnoseverfahren bei der Therapie mit Zahnimplantaten sowie der Einsatz von Biomaterialien (Knochenersatzmaterialien) zur Unterstützung bei geringem Knochenangebot werden laufend weiterentwickelt.

Die Forschungstätigkeit spiegelt sich in den zahlreichen Publikationen und in einer regen Vortragstätigkeit bei Fachtagungen wider. In den letzten zwanzig Jahren wurden acht international anerkannte Fachbücher von Mitarbeiter:innen des klinischen Bereich für Orale Chirurgie herausgegeben.

Jährlich bieten wir zahlreiche Kurse mit dem Themenschwerpunkt Implantologie und Augmentationschirurgie für niedergelassene Zahnärzt:innen an. Der klinische Bereich für Orale Chirurgie hat sich damit als kompetenter Partner in der postgraduellen Ausbildung etabliert.


Termin vereinbaren

Fachbereichsleiter: Ao.Univ. Prof. DDr. Christian Ulm
Stellvertretender Fachbereichsleiter: Univ. Prof. DDr. Werner Zechner

Behandlungszeiten mit Terminvereinbarung:
Mo – Fr: 8 – 14 Uhr
Notambulanz mit Traumaversorgung:
Mo – Fr: 8 – 14 Uhr
Sa, So, Feiertag: 8 - 12 Uhr

Janina Moisl

Janina Moisl

Leitstelle, OP-Organisation

T: +43 (0)1 40070-4121
F: +43 (0)1 40070-4109

E: oralechirurgie-unizahnklinik@meduniwien.ac.at

Universitätszahnklinik Wien
Sensengasse 2a
1090 Wien

Adrijana Mustafic

Leitstelle, OP-Organisation

T: +43 (0)1 40070-4121
F: +43 (0)1 40070-4109

E: oralechirurgie-unizahnklinik@meduniwien.ac.at

Universitätszahnklinik Wien
Sensengasse 2a
1090 Wien

Katarina Vojic

Leitstelle, OP-Organisation

T: +43 (0)1 40070-4121
F: +43 (0)1 40070-4109

E: oralechirurgie-unizahnklinik@meduniwien.ac.at

Universitätszahnklinik Wien
Sensengasse 2a
1090 Wien

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